Obwohl ich seit 2019 in der Steuerberaterbranche tätig bin und seither täglich mit Steuerberatern zu tun habe, werde ich diese eine Sache nie verstehen…
Wie kann man seinen eigenen Anspruch so weit herunterschrauben, dass man sich damit zufriedengibt, mit Ach und Krach irgendwie die Fristen zu schaffen?
Jetzt mal ernsthaft:
Du hast dich doch nicht jahrelang durch eine hochkomplexe Ausbildung gekämpft und eine der schwierigsten Prüfungen in Deutschland bestanden, nur um am Ende als Knecht des Finanzamts zu agieren, oder?
Fakt ist:
Was ich rund um den 31.07.2024 erlebt habe, war einfach bodenlos!
Etliche Steuerberater haben die Fristen gerissen und mehr oder weniger die weiße Fahne gehisst.
Schlimmer noch:
Viele Steuerberater kommen seit Monaten (teilweise sogar seit Jahren) nicht dazu, systematisch AN ihrer Kanzlei zu arbeiten, weil sie nur noch Feuerwehrmann spielen.
Strategisch wichtige Themen werden einfach ignoriert und immer weiter in die Zukunft verschoben.
Eine proaktive Beratung der Mandanten findet ebenfalls nur in den wenigsten Fällen statt. Die Pflicht wird sozusagen gerade so erfüllt, aber die Kür bleibt auf der Strecke.
Schlechtes Gewissen? Fehlanzeige!
Nur Ausreden, Ausreden, Ausreden…
Natürlich weiß ich, was die letzten Jahre abging. Vieles davon habe ich auch in meinem Focus-Interview kritisiert und mich dabei auf die Seite der Steuerberater geschlagen.
Mir ist aber diese „Opfer-Mentalität“ zuwider, denn wenn ihr in der Kanzlei Probleme mit den Fristen habt, dann liegt das nicht an den schlimmen Rahmenbedingungen, sondern primär an deiner Kanzleiführung!
Einige Steuerberater haben es schließlich geschafft, in einem ruhigen Fahrwasser unterwegs zu sein – warum du also nicht?
Zur Klarstellung:
Es geht mir nicht darum, irgendwen an den Pranger zu stellen, sondern ich möchte wachrütteln.
Deine Mitarbeiter und du haben es verdient, einigermaßen entspannt zu arbeiten und deine Mandanten haben es verdammt noch mal verdient, proaktiv beraten zu werden!
Du bist schließlich SteuerBERATER und nicht SteuerDEKLARATEUR!
Lass‘ uns deshalb in diesem Blogbeitrag darüber sprechen, was du tun musst, um diese Ziele zu erreichen.
Keine Aussicht auf Besserung
Im Oktober 2019 haben wir mit Kanzleibooster begonnen und im Januar 2020 gab es den ersten Corona-Fall in Deutschland.
Einen schlechteren Einstiegszeitpunkt hätten wir also wohl kaum wählen können, denn seither herrscht in der Branche gefühlt durchgehend Ausnahmezustand.
Quasi seit Beginn unseres Schaffens hören wir jedoch von den Steuerberatern mantraartig, dass es bald wieder (in ein paar Monaten / nächstes Jahr / nach den Überbrückungshilfen / nach Strohhalm XY) besser wird.
Ein beneidenswerter Optimismus, der nur leider jeglicher Grundlage entbehrt!
In gewisser Weise erinnert mich das an den Hund Hachikō, der nach dem Tod seines Herrchens noch 10 Jahre lang bis zu seinem eigenen Tod täglich vergeblich am Bahnhof auf diesen gewartet hat.
Nun, Hachikō konnte man das nicht zum Vorwurf machen, denn wie sollte man einem Hund schließlich begreiflich machen, dass sein Herrchen tot ist?
Mit Recht bewerten wir sein Verhalten folglich als überaus loyal und herzerwärmend.
Wenn du jedoch als Steuerberater seit geraumer Zeit im Schlamassel steckst und immer noch glaubst, dass es von allein irgendwann besser wird, dann ist das – sorry für die klaren Worte – naiv und dumm!
Auch wenn die ganzen Sonderarbeiten vom Tisch sind, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Sau durchs Dorf getrieben wird.
Und wenn dir der 31.07.2024 im Nacken saß, dann sei daran erinnert, dass die Frist nächstes Jahr bereits am 02.06.2025 verstreicht.
Die gleiche Arbeit in deutlich kürzerer Zeit – viel Spaß!
Spannend finde ich auch, welch Optimismus viele Steuerberater im personellen Bereich versprühen.
„Wenn die neue Kollegin in drei Monaten beginnt, dann ist wieder alles im Lot“ – sprach er und hat nicht mit der nächsten Kündigung und der nächsten Schwangerschaft gerechnet…
Bereits in meinem letzten Blogbeitrag rund um das Thema Ausbildung habe ich deutlich gemacht, dass die Personalsituation NIE WIEDER so gut sein wird wie jetzt!
Natürlich kannst du an Wunder glauben und Stoßgebete Richtung Himmel schicken, aber das wird dir aller Voraussicht nach nichts bringen.
Fakt ist:
Wenn dich deine bisherigen Strategien nicht zum Erfolg geführt haben, dann solltest du dir schleunigst über einen Kurswechsel Gedanken machen!
Von allein werden sich deine Probleme jedenfalls nicht lösen und bevor du auf glückliche Fügungen hoffst, solltest du aus meiner Sicht lieber die Risiken im Blick behalten, wenn du an deiner bisherigen Vorgehensweise festhältst!
Wie gelingt dir der Befreiungsschlag?
Stell dir vor du treibst mit einem Boot mitten auf dem Meer und stellst plötzlich fest, dass dieses ein Leck hat.
Dein Boot füllt sich nach und nach mit Wasser, wird immer schwerer und droht zu sinken.
Was solltest du jetzt tun – direkt das Leck flicken oder erst mal versuchen, das Wasser mit einem Eimer aus dem Boot zu bekommen?
Instinktiv würdest du wohl richtig handeln und in folgender Reihenfolge vorgehen:
- Das Leck mit einer Hand oder einem Fuß zuhalten, damit nicht noch mehr Wasser ins Boot kommt.
- Mit dem Eimer so schnell und viel Wasser wie möglich abschöpfen.
- Sobald kaum noch Wasser im Boot ist, irgendwie versuchen das Leck zu beseitigen, wobei die Schritte eins und zwei währenddessen regelmäßig wiederholt werden.
Eigentlich ganz logisch, oder?
Dumm nur, dass die meisten der Steuerberater, die gerade am Absaufen sind, genau entgegengesetzt handeln.
Nehmen wir an, das Wasser steht bildlich für „zu viel Arbeit“, so lässt sich bei den Steuerberatern folgendes Verhalten beobachten:
- Sie warten vergeblich auf noch mehr Eimer (Mitarbeiter), kommen mit dem Abschöpfen nicht mehr hinterher und saufen irgendwann ab ODER
- Sie ignorieren das Wasser und machen sich direkt an die Prozessoptimierung, weil sie schlechte Prozesse als internes Leck identifiziert haben.
Fakt ist aber:
Genauso wenig, wie du ein Leck flicken kannst, wenn das Boot voller Wasser steht, genauso wenig wirst du im größeren Stile Prozesse in deiner Kanzlei optimieren können, wenn ihr fast in Arbeit ertrinkt.
Gerne kannst du dir zu diesem Thema auch meinen Blogbeitrag „Warum Prozesse bei dir in der Kanzlei scheitern“ durchlesen, denn dort habe ich diese Problematik in aller Ausführlichkeit beleuchtet.
Was solltest du stattdessen tun?
Die Grundproblematik in einer Steuerkanzlei ist, dass die Arbeit nie so richtig verschwindet, sondern zeitversetzt wieder auf uns zukommt.
Ist die Fibu für diesen Monat erledigt, so haben wir diese auch nächsten Monat wieder vor der Brust und ist der Jahresabschluss eingetütet, so wartet schon bald wieder der nächste auf uns.
Streng genommen schöpfst du so also kein Wasser ab, sondern überführst dieses nur in eine Art Wasserkreislauf.
Wenn du wirklich nachhaltig Wasser abschöpfen möchtest, musst du also dafür sorgen, dass das Wasser dauerhaft aus deinem Boot verschwindet.
Übersetzt bedeutet das in der Regel, dass du dich insbesondere von einigen schwierigen Mandanten trennen musst, da im Normalfall 20 % deiner Mandanten für 80 % des Ärgers (und somit für ganz viel Wasser) sorgen.
Warum das so essenziell ist und wie du das konkret machen kannst, habe ich wiederum ausführlich in diesem Blogbeitrag erläutert.
Erst wenn dir über Maßnahmen wie diese ein erster Befreiungsschlag gelingt, wirst du dich intensiver fortgeschritteneren Lösungsansätzen widmen können.
Gelingt es dir dann irgendwann, das Leck nachhaltig zu flicken, kannst du wahlweise entspannt auf dem Meer treiben, aus deinem Boot ein Schnellboot machen oder dieses zu einem Schiff ausbauen.
Entscheidend ist aber immer die Reihenfolge oder anders ausgedrückt – alles zu seiner Zeit!
Du hast die Wahl – Masse oder Klasse?
Unabhängig davon, wie viele Mandanten ihr in der Kanzlei betreut bzw. wie es um eure aktuelle Arbeitsauslastung bestellt ist, solltest du dir die folgende Frage ernsthaft stellen:
Was ist dein eigener Anspruch an deine bzw. eure Arbeit?
Lass‘ uns das Ganze gerne konkretisieren und auf Teilfragen herunterbrechen:
- Welche Art von Mandanten möchtest du betreuen und welche nicht?
- Wie sieht dein qualitativer Anspruch an eure eigene Arbeit aus?
- Was verstehst du unter einer guten und proaktiven Beratung?
- Welche Bearbeitungszeiten erachtest du als angemessen bzw. erstrebenswert?
- Wo möchtest du in Sachen Digitalisierung mit deiner Kanzlei stehen?
- Wie viele Stunden möchtest du in der Woche arbeiten und was möchtest du in dieser Zeit am liebsten tun?
- Was soll finanziell am Ende für dich hängen bleiben?
- Bist du mit deiner aktuellen Situation zufrieden und wenn nein, warum nicht?
Wenn du dir all diese Fragen ehrlich beantwortest, so läuft es höchstwahrscheinlich auf folgende Schlussfolgerung hinaus:
Lieber Klasse statt Masse!
Sprich:
Lieber ein paar weniger Mandanten, aber dafür die richtigen und diese richtig gut betreuen!
Warum aber handelt der Großteil der Steuerberater genau gegenteilig?
Fragt man Mandanten, was ihnen besonders wichtig ist, so wird fast immer von einer „proaktiven Beratung“ gesprochen.
Von einer proaktiven Beratung sind die meisten Steuerberater aber leider ähnlich weit entfernt wie die Erde vom Mond.
Mach doch einfach mal für dich selbst den Test:
- Bist du der Meinung, dass alle deine Mandanten (noch) im jeweils für sie optimalen steuerlichen Set-up unterwegs sind?
- Schlägst du deinen Mandanten ungefragt Möglichkeiten vor, wie sie ihr Vermögen vergrößern, absichern und ggf. geschmeidig auf die nächste Generation übertragen können?
- Gebt ihr euren Mandanten regelmäßig Impulse, wie sie sich betriebswirtschaftlich besser aufstellen und ihre eigenen Prozesse verbessern können?
- Sind eure Mandanten zahlentechnisch immer auf dem neusten Stand oder betreibt ihr Vergangenheitsbewältigung?
- Vermittelt ihr euren Mandanten die Kontakte, die sie benötigen (Anwälte, Notare, Banken, sonstige Dienstleister) oder beruft ihr euch lediglich darauf, dass das leider nicht in euer Zuständigkeitsgebiet fällt?
- Wie oft rufen du oder deine Mitarbeiter ohne konkreten Anlass bei euren Mandanten an, nur um sich zu erkundigen, wie es gerade bei ihnen läuft?
- Führt ihr regelmäßig Webinare oder sonstige Veranstaltungen für eure Mandanten durch?
Wenn deine Antworten ernüchternd ausfallen, dann befindest du dich in guter Gesellschaft.
Die meisten Steuerberater erreichen aus meiner Sicht geradeso mit einer Vier das Klassenziel, sind aber meilenweit von dem entfernt, wofür sie einst angetreten sind.
Das gilt es für dich zu akzeptieren oder entsprechend zu ändern.
Ich persönlich würde dir zu letzterem raten!
Keine Zeit für Experimente
Du möchtest deine Kanzlei zukunftssicher aufstellen, endlich wieder entspannt arbeiten und gleichzeitig deine Mandanten proaktiv beraten können?
Dann schaffe die Voraussetzungen dafür, denn von allein wird es nicht besser werden, ganz im Gegenteil!
Natürlich kannst du dir über meine zahlreichen YouTube-Videos und Blogbeiträge grob zusammenreimen, wie eine maßgeschneiderte Lösung bei dir aussehen könnte.
Die Gefahr ist aber groß, dass du dabei genauso über die zahlreichen Details stolperst, wie die berühmten Mandanten, die sich ihr Steuerwissen über YouTube aneignen und am Ende ganz verdutzt sind, dass sie ihre Rolex doch nicht von der Steuer absetzen können.
Aber nicht nur das!
Erfahrungsgemäß scheitern die meisten Steuerberater nicht am fehlenden Wissen, sondern an der Umsetzung.
Dein Theoriewissen ist jedoch völlig unnütz, wenn du es nicht in die Praxis überführst!
Wenn du also wirklich auf der sicheren Seite sein und dir ganz viel Frust, Ärger, Zeit und jede Menge Lehrgeld ersparen möchtest, dann gehe den Weg gemeinsam mit uns.
Wir bringen dich sicher ans Ziel, aber bevor du mir das glaubst, solltest du dir lieber die zahlreichen Videos von unseren glücklichen Kunden anschauen und dir selbst ein Bild verschaffen.
Der nächste logische Folgeschritt sieht dann so aus, dass du unseren kostenlosen Online-Kanzleicheck absolvierst (dauert gerade mal 10 Minuten) und dir nach dem Ausfüllen ein unverbindliches Auswertungsgespräch mit uns buchst.
Was es mit unserem Online-Kanzleicheck auf sich hat, siehst du hier:
Sobald wir das Auswertungsgespräch geführt haben, können wir dir einen klaren Plan aufzeigen, wie du deine Ziele erreichst und diesen – sofern gewünscht – gemeinsam mit dir umsetzen.
Absolviere also jetzt den Online-Kanzleicheck und denke an diesen Moment zurück, wenn ihr in der Kanzlei die nächste Frist entspannt meistert!
Viel Erfolg und hoffentlich bis bald!
Dein Michael von Kanzleibooster
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